Sale-and-Lease-Back: Neue Liquidität in Krisenzeiten

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Sale-and-Lease-Back: Neue Liquidität in Krisenzeiten

Liquiditätsengpässe können sich existenzbedrohend auswirken. Warum also nicht die eigene Unternehmensimmobilie verkaufen und anmieten? Der Gastbeitrag der Deutsche Industrie REIT-AG zeigt, dass Sale-and-Lease-Back insbesondere in Krisenzeiten ein Finanzierungsmodell ist, das spürbar an Bedeutung gewinnt.

 

Von Natalie Treuter, Deutsche Industrie REIT-AG

Die finanzielle Lage zahlreicher Mittelständler verschlechtert sich durch die anhaltende pandemische Situation und deren wirtschaftliche Konsequenzen zunehmend. Dabei sind schon die bestehenden Herausforderungen groß: notwendige Investitionen in Digitalisierungsprojekte, Forschung und Entwicklung, Unternehmenszukäufe oder auch Restrukturierungen – viele sind bedingt durch Globalisierung und Digitalisierung. Zusätzlich kommen nun durch die Krise ausgelöste Störungen der globalen Supply Chain hinzu sowie vermehrte Auftragseinbrüche. In der Konsequenz können Liquiditätsengpässe bei Unternehmen entstehen, die sich teilweise existenzbedrohend auswirken.

Sale-and-Lease-Back der Firmenimmobilie(n) stellt hier ein interessantes Lösungsmodell dar. Das Ziel dabei ist, Kapital aus den eigenen Gewerbeobjekten zu schöpfen und so neue Liquidität zu generieren. Hierbei verkauft ein Unternehmen seine Immobilie(n) und mietet sie gleichzeitig zurück, wodurch der normale Betriebsablauf ohne Unterbrechung fortgeführt werden kann. Da die Liquidität bei diesem Ansatz aus dem eigenen Anlagevermögen generiert wird, muss kein Fremdkapital aufgenommen werden. Im Gegensatz zu den meisten Bankkrediten bedarf es weder komplexer Ratings noch zusätzlicher Sicherheiten. Die einzige Verbindlichkeit sind die anfallenden Gebäudemieten. Sale-and-Lease-Back ist folglich ein alternativer Finanzierungsansatz, der Unternehmen helfen kann, das krisenbedingt herausfordernde operative Geschäft weiterzuführen und eine mögliche Insolvenz abzuwenden. 

Da viele Unternehmer durch die genannten Herausforderungen nach alternativen Finanzierungsoptionen suchen, steigt das Angebot an Sale-and-Lease-Back Transaktionen zunehmend. Laut Deutsche Industrie REIT-AG, einer auf Light-Industrial-Immobilien spezialisierten Investmentgesellschaft mit einem Portfoliowert von rd. 630 Mio. Euro, machte Sale-and-Lease-Back im letzten Geschäftsjahr bereits einen Anteil von über 30 % des gesamten Angebotsvolumens aus, was einer deutlichen Steigerung zum Vorjahr entspricht. Eine steigende Tendenz von Sale-and-Lease-Back-Transaktionen war am Markt bereits in den letzten ein bis zwei Jahren zu verzeichnen. Laut Sonja Petersen, Investmentvorstand der Deutsche Industrie REIT-AG, wird diese Entwicklung nun durch die Krise zusätzlich beschleunigt. Es wird daher auch künftig mit einem stetigen Anstieg von entsprechenden Transaktionen am Light-Industrial-Markt gerechnet. Die Deutsche Industrie REIT-AG erwartet für das aktuelle Geschäftsjahr einen Anteil von 15 % Sale-and-Lease-Back-Transaktionen am Gesamtportfoliowachstum.  

 

Ansprechpartnerin: Natalie Treuter, Investment Analyst bei Deutsche Industrie REIT-AG, nt [at] deutsche-industrie-reit.de, Tel. 0331-740 076 540